Speicher wird teurer: DRAM +8–13 % und NAND +5–10 % in Q4/2025 erwartet

1. Ein spürbarer Preisschub im Speichersegment
Marktanalysten wie TrendForce und Digitimes erwarten für das vierte Quartal 2025 deutliche Preissteigerungen. DRAM soll um +8–13 % teurer werden, im Bereich HBM sogar +13–18 %. Auch NAND-Flash (die Basis für SSDs) wird im Schnitt um +5–10 % steigen.
2. Ursachen: Warum steigen die Preise?
- AI-Boom: Die Nachfrage nach High Bandwidth Memory (HBM) für KI- und Cloud-Rechenzentren zieht enorme Produktionskapazitäten ab.
- Kapazitätsverschiebung: Speicherhersteller priorisieren Server-DRAM und HBM, wodurch klassische PC-DRAM-Kontingente knapper werden.
- DDR4-Rückbau: Hersteller fahren die DDR4-Produktion deutlich zurück, was Bestands-Upgrades verteuert.
- Hersteller-Hikes: Firmen wie Samsung und SanDisk haben bereits erste Preiserhöhungen angekündigt (+10 % bei NAND, +15–30 % bei LPDDR).
3. DRAM im Detail
DRAM-Preise folgen dem klassischen Angebots-/Nachfragemodell. Da große Fertigungskapazitäten für HBM reserviert sind, wird Standard-DRAM für PCs und Notebooks teurer. Besonders betroffen sind:
- DDR5: Standard in modernen Systemen, mit erwarteten Aufschlägen von 8–13 %.
- DDR4: Noch in vielen Business-PCs im Einsatz, aber zunehmend knapper – Preissteigerungen können überdurchschnittlich ausfallen.
- LPDDR5/5X: Vor allem in Ultrabooks und AI-PCs verbaut. Hier rechnet Samsung mit +15–30 %.
4. NAND-Flash und SSDs
Auch NAND bleibt nicht verschont: Q4/2025 bringt voraussichtlich Preissteigerungen von +5–10 %. Treiber sind die wachsende Nachfrage nach QLC-Speicher für Cloud- und Hyperscaler-Anwendungen sowie eine geringere Auslastung für den Consumer-Markt.
Für Endkunden bedeutet das: SSDs (1–4 TB) könnten ab Herbst spürbar teurer werden, besonders Premium-Modelle mit hoher TBW und PCIe-Gen5-Schnittstelle.
5. Markt-Signale von Herstellern
- Samsung: plant Preisanstiege von 15–30 % bei LPDDR4X/LPDDR5(X) sowie 5–10 % bei NAND-Produkten (eMMC/UFS).
- SanDisk: führte im September bereits +10 % im Channel ein, weitere Anpassungen möglich.
- Micron: verschiebt Teile seiner NAND-Produktion in den Enterprise-Bereich.
6. Auswirkungen für Endkunden
Die Preisentwicklung wirkt sich direkt auf Notebook- und PC-Konfigurationen aus:
- Notebooks mit 16–32 GB RAM: höhere Grundpreise ab Q4.
- SSD-Upgrades: weniger Angebote, steigende Preise bei 1–4 TB NVMe-SSDs.
- Legacy-Systeme mit DDR4: Upgrade wird kostspieliger, Auslauf der Fertigung bis 2026.
7. Handlungsempfehlungen
- Früh upgraden: Wer mehr Speicher benötigt, sollte vor Q4 handeln.
- Bundles sichern: Notebook + RAM/SSD-Paket lohnt sich jetzt besonders.
- DDR4 letzte Chance: Jetzt aufrüsten, bevor die Preise durch knappe Restbestände stark steigen.
- 32 GB bevorzugen: Hochwertige Konfigurationen langfristig stabiler und besser gegen Preisschwankungen geschützt.
8. Ausblick 2026
Analysten erwarten, dass die Preissteigerungen mindestens ins Q1/2026 hineinreichen, sollte die Nachfrage aus dem AI- und Server-Segment hoch bleiben. Sollte sich die Endkundennachfrage abschwächen, ist ein Seitwärtstrend möglich – aber kein sofortiger Preisverfall.
9. Fazit
Der Speicher wird ab Q4/2025 deutlich teurer. Während die AI-Industrie von High Bandwidth Memory profitiert, müssen Endkunden höhere Preise für klassischen DRAM und NAND tragen. Wer noch RAM- oder SSD-Upgrades plant, sollte dies zeitnah tun – bevor die Hersteller die angekündigten Preisaufschläge vollständig durchsetzen.